
Ariel Cordova-Rojas dachte, sie könnte ihren ganzen Tag damit verbringen,
Vögel zu beobachten, als sie in einem Tierschutzreservat in Queens bei New
York City war.
Doch kurz nachdem sie dort ankam, entdeckte sie einen Vogel, der dringlich
Hilfe benötigte. Sie fand einen Schwan, der ihr komisch vorkam.
„Er bewegte sich nicht. Ich ging auf ihn zu, und er blieb still.
Schwäne sind normalerweise sehr aggressiv und beschützen ihr Territorium,
also wusste ich, dass etwas nicht stimmte“, erklärte sie
Daily News.
Die US-Amerikanerin hatte fünf
Jahre lang in einer Vogelrettungsstation gearbeitet, bei der sie sich um
wilde Zugvögel oder Adler kümmerte. Sie wusste also, worauf sie bei
verletzten Tieren achten musste.
Trotz ihrer Erfahrungen wusste sie nicht genau, was sie nun mit dem
verletzten Schwan machen sollte. Alles was sie hatte war ihr Fahrrad und
ihre Jacke. Ihre ehemalige Arbeit liegt über eine Stunde entfernt.
Also warf sie kurzerhand die Jacke behutsam um den Schwan und nahm ihn
langsam hoch und lief über einen Kilometer zurück zu ihrem Rad.
„Aber ich trug den Schwan, also dachte ich mir, ich muss wohl
weiterlaufen.“
Nachdem sie den acht Kilogramm schweren Schwan zu ihrem Rad gebracht hatte,
versuchte sie unterschiedliche Auffangstationen zu kontaktieren, doch alle
waren geschlossen.
„Ich wusste eigentlich genau, wo ich hinkonnte, doch ich wusste nicht, wie
ich dort hinkommen sollte.“
Sie trug den Schwan und zog ihr Fahrrad mit sich bis zur nächsten
U-Bahnstation, wo sie die Bahn bis nach Brooklyn nahm. Dort traf sie zwei
Mitglieder der Wild Bird Fund Tierschutzorganisation, die mit ihr und dem
Schwan in die nächste Tierklinik nach Manhattan fuhren.
Heute erklärt sie, dass es ein ziemlich unglaubliches Gefühl war, mit dem
kranken Schwan in der U-Bahn zu fahren.
Als sie dann allerdings endlich in der Tierklinik ankamen, nahm ihn direkt
das tiermedizinische Personal in ihre Obhut.
Der Schwan war etwas untergewichtig und hatte Anzeichen einer Vergiftung.
Mittlerweile ist er allerdings stabil, doch man wartet noch immer auf die
genauen Blutergebnisse.
Was für eine tolle und einzigartige Aktion der jungen Frau, die alles auf
sich nahm, um den armen Vogel zu retten.